Der Amerikaner John Becker wollte Rennen fahren und entdeckte dabei den Mini Cooper. Das war in den 70er-Jahren und kostete natürlich viel Geld. Um es sich leisten zu können, gründete John eine Mini Spezialwerkstatt und reifte dabei über die Jahre zum classic Mini Spezialisten. Die Leidenschaft für den kleinen Flitzer hält bis heute.

John Becker hatte 1974 gerade sein Studium beendet, als er beschloss, seinen Traum vom Rennfahren endlich in die Tat umzusetzen. Dieser Sport faszinierte ihn und obwohl er kaum etwas davon verstand, musste er da irgendwie mitmachen. Auf der Suche nach dem passenden Sportgerät stieß er auf einen Mini Cooper und kaufte ihn schnellentschlossen. Doch es war ein teures Hobby, das er sich da rausgesucht hatte, ständig ging etwas kaputt und es fehlten Ersatzteile, schnell ging ihm das Geld aus. Aber anstatt einfach aufzugeben, wie es vielleicht andere gemacht hätten, eröffnete John seine eigene Werkstatt, spezialisierte sich auf Minis und andere britische Fahrzeuge. Die Rennfahrerei durfte also weitergehen.

Selfmade Specialist.

John begann die Minis zu lieben. Und er lernte ihre Technik von Grund auf kennen und verstehen. Unzählige Versionen hat er besessen und an noch vielen mehr geschraubt. Heute nennt er immer noch sechs Minis sein Eigen. Einen GT5 Renn Mini, den er 1989 gekauft hat, einen 1967 Austin Mini Cooper S, drei kanadische Minis und den äußerst seltenen 1967 Mini Moke. Seine Frau fährt einen neuen MINI, von dem sie sagt, er mache genauso viel Spaß wie die alten, nur hat er alle modernen Annehmlichkeiten.

John und seine Frau sind beide total vernarrt in Autos, vor allem Minis. Kein Wunder eigentlich, dass sie sich auf einer Rennstrecke kennengelernt haben. Sie fuhr nämlich ebenfalls mit.

Stripped Mini.

Der Mini Moke wurde eigentlich für die britische Armee entwickelt, er sollte Fallschirmjägern dienen. Doch aufgrund der geringen Bodenfreiheit und mangelnden Zugkraft lehnten ihn die Militärs ab. Dafür gewann er als Gelände- und Freizeitfahrzeug große Popularität, seine Offenheit machte ihn zum Schönwetterauto. Die meisten Mokes wurden darum auch dort verkauft, wo die Sonne häufig scheint, hauptsächlich in Australien und der Karibik. Als lustiges Strandfahrzeug wurde der Moke schließlich Kult.

Unter dem Blech blieb der Moke ganz Mini mit vier Zylindern und 848 Kubik.  Fahrwerk, Getriebe und die kleinen Räder waren identisch. Doch Luxus bot er nicht, selbst Beifahrersitze, Haltegriffe, Heizung, Scheibenwischer und sogar das Stoffverdeck mussten als Extra dazugekauft und selbst eingebaut werden. Die australischen Mokes hatten leistungsfähigere Motoren, es gab sie in vielen verschiedenen Sonderausführungen. Das machte sie reizvoll und zu echten Exportschlagern.

John kaufte 1992 seinen Mini Moke in Südkalifornien und sah in diesem 1967 gebauten Auto in erster Linie wieder das einstige Nutzfahrzeug. Das ging ein paar Jahre so, bis eine umfangreiche Restaurierung fällig wurde. John zerlegte den Wagen komplett und ersetzte alle Teile, die nicht mehr zu retten waren. Doch sein Moke sollte möglichst original bleiben, nur bei der Lackierung entschied er sich für ein dunkles Grün.

Familienbande.

John hat drei Kinder, zwei Jungs und ein Mädchen. Nachdem ihr Vater eine Werkstatt betrieb und außerdem den „Mini Owners Club of America“ führte, waren die Kinder von klein auf immer mit Minis umgeben. Inzwischen sind alle erwachsen, aber nur einer der beiden Jungs teilt die Mini Leidenschaft seiner Eltern.

Doch manchmal lebte die ganze Familie gemeinsam den Mini-Kult. 2007 besuchten sie mit drei Minis das Treffen in Mt. Hood, Oregon. John und seine Frau im Cooper S, Sohn und Tochter in einem weiteren und Johns Bruder im dritten. Aus irgendeinem Grund gab es bei allen Autos immer wieder Probleme, sowohl auf dem Hinweg als auch zurück. In regelmäßigen Abständen fand sich die ganze Familie irgendwo neben der Straße, aber sie bekamen alles stets in Griff und konnten weiterfahren. John meint, dass man nur die üblichen Ersatzteile dabei haben sollte, zum Beispiel eine Benzinpumpe, dann sei alles kein Problem. Dass er selbst aber ein erfahrener Mechaniker ist, sollte hier vielleicht nicht unerwähnt bleiben. Auf jeden Fall hinterließ dieser Trip einen bleibenden Eindruck bei allen Mitgliedern der Familie Becker und auch wenn es mitunter etwas nervenaufreibend war, am Ende war es doch ein wunderbares Abenteuer.