Der Mini Clubman kam 1969 als Alternative zum bewährten Mini auf den Markt und war nicht unbedingt ein Kombi wie heute. Es gab ihn zwar auch in der verlängerten Kombi-Version, doch die Bezeichnung Clubman bezog sich einzig auf die vergrößerte Frontpartie, die sonst nur noch der 1275 GT hatte.

Im neuen Mini Clubman zeigten sich die Bemühungen des Chef-Stylisten Roy D. Haynes, aus dem Mini einen moderneren Kleinwagen für die 1970er-Jahre zu machen. Durch eine stark veränderte Frontpartie sollte der neue Clubman erwachsener und sicherer erscheinen. Der Mini Clubman rangierte in der Hierarchie über den bisherigen Mini Modellen und war als „Saloon“ und „Estate“ erhältlich. Neues Spitzenmodell innerhalb der Clubman-Reihe wurde der Mini 1275 GT.

Design neu, Technik bewährt.

Der Clubman hatte den altbewährten Vierzylinder, der aus 998 ccm 39 PS schöpfte. Eine Automatikversion gab es auch. Die Redakteure von „auto motor und sport“ testeten den Mini Clubman in Heft 18/1971 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 122,5 km/h und einer Beschleunigung von 26,5 s auf 100 km/h. Vor allem lobten sie die Fahreigenschaften, die „beste Voraussetzungen für schnelles und sicheres Fahren“ boten. Ab Oktober 1975 mobilisierte ein neuer Motor mit 1.100 ccm dann immerhin 45 PS.

Darf’s ein bisschen mehr sein? Der Mini 1275 GT.

Wer mehr Leistung wollte, konnte statt dem Clubman den 1275 GT wählen. Seinen Hubraum trug er bereits im Modellnamen, der Motor leistete stramme 59 PS und beschleunigte den GT in immerhin knapp 14 Sekunden auf Hundert. Schicke Seitenstreifen und ein GT-Schriftzug im Kühlergrill kündeten auch nach außen von den sportlichen Fahrleistungen.

Im Inneren überzeugten die neuen Versionen des Mini durch eine deutlich verbesserte Ausstattung und üppigere Sitzpolster. Die Armaturen waren nun vor dem Fahrer platziert. Erstmals gab es Kurbelfenster in den Türen, allerdings verschwanden dadurch die praktischen Türtaschen, an die sich viele gewöhnt hatten.

Whisky-Soda-Federung.

Redakteur Michael Mehlin von „auto motor und sport“ war damals schon bekennender Mini Fan und resümierte in seinem Test: „Seiner Originalität und seinem sportlichen Image, das durch zahlreiche Renn- und Rallyesiege systematisch untermauert wurde, verdankt der Mini einen sehr ansehnlichen Erfolg.“ Er gab allerdings der kurzen Version den Vorzug, sie gefiel ihm einfach mehr und hatte die in seinen Augen bessere Gummi- statt der harten Hydrolastic-Federung, ihr Spitzname „Whisky-Soda“ war eine Anspielung auf ihre alkoholhaltige Hydraulikflüssigkeit.

Mini Clubman und Mini 1275 GT liefen 1981 aus, der Mini Clubman Estate ein Jahr später, also lange vor dem Ende des classic Mini, der das neue Jahrtausend noch erleben durfte. Heute sind beide seltene und darum manchem Zeitgenossen schon wieder unbekannte Varianten, die das Thema Mini umso mehr bereichern. Allerdings werden sie neben dem Ur-Mini immer etwas im Schatten stehen, denn der kann seinen Besitzer einfach auf eine Art und Weise angucken, wie es kaum ein Auto sonst jemals konnte – sooo süß.