BMW Rennfahrer und Geschäftsmann Hubert Hahne hatte 1970 die Idee zu einem umfangreich ausgestatteten Sondermodell des BMW 2002 TI, das er eigentlich nur seiner neuen Ehefrau – der sehr bekannten Schauspielerin Diana Körner – zur Hochzeit schenken wollte. Daraus entstand eine außergewöhnliche Sonderserie, die den Namen „Diana“ erhielt. Auffälligstes äußeres Erkennungszeichen dieser bei Baur in Stuttgart ausgestatteten BMW 02er waren neben den leuchtenden und jeweils nur ein einziges Mal verwendeten Sonderfarben sicher die Doppelscheinwerfer, die an die luxuriösen BMW 2500 und BMW 2800 der Modellreihe BMW E3 erinnerten.

Hubert Hahne begann seine Karriere als Rennfahrer in der äußerst beliebten Tourenwagenklasse, seine Siege im BMW 1800 und BMW 2000 TI sind legendär. 1970 beendete er seine Motorsportkarriere und wurde Geschäftsmann. Das Hochzeitsgeschenk für seine neue Frau, die bekannte Schauspielerin Diana Körner, sollte etwas Besonderes sein: ein äußerst exklusiv ausgestatteter BMW 2002 TI, den es nur ein einziges Mal geben sollte. Daraus wurde dann aber bald eine kleine Sonderserie, die bei Baur in Stuttgart ihr Finish erhielt. Der „Diana“ war geboren. BMW 02 Spezialist und Teilehändler Michael Cahsel aus Löhne besitzt eines der wenigen Exemplare, die überleben durften.

„Im Dutzend teurer“.

So titelte auto motor und sport in Heft 1 von 1971 einen zweiseitigen Bericht über das Sondermodell von Hubert Hahne, dem da noch der Zusatzname „Diana“ fehlte. Alle zwölf gemeinsam gebauten Exemplare hatten sich für ein Foto zu einem Kreis vereint, äußerlich nur durch die Farben verschieden. Alle waren BMW 2002 TI mit Schiebedach und Alufelgen, fünf trugen innen eine weiße Lederpolsterung, die anderen braune bis schwarze Töne. Auffälligstes Merkmal waren sicher die Doppelscheinwerfer, die der BMW 02 sonst niemals hatte, und die an die Luxusmodelle BMW 2500 und BMW 2800 oder das CS Coupé erinnern. Im Artikel wurde als Preis „ab 21.500 DM“ genannt, Hubert Hahne nannte dagegen 22.500 DM. Auf jeden Fall war es eine selbstbewusste Ansage, denn bereits für etwas weniger gab es schon den BMW 2800 mit bärenstarkem Sechszylinder. Oder zwei serienmäßige BMW 2002. Zumindest blieb ein „Diana“ ein exklusiver und äußerst seltener Anblick im Straßenverkehr. 

Fan und Sammler: Michael Cahsel.

Nach eigener Aussage besaß der Löhner BMW Teilehändler und Spezialist Michael Cahsel bereits 495 BMW der 02er-Reihe, aktuell stehen gerade 30 in seiner Ausstellungshalle. Rarstes Stück dürfte wohl der „Diana“ sein, im leuchtenden Aubergine-Grünmetallic – auf dem historischen Foto zu sehen auf der Position „10 Uhr“.

Der Erstbesitzer, von dem Cahsel den Wagen 2008 erwarb, hatte ihn spontan auf der IAA 1970 in Frankfurt bestellt und all die Jahre nur wenig gefahren. Doch träumte er von noch mehr Individualität. Die Firma G-Power sorgte wohl in den 80er-Jahren für den Umbau mit den auffälligen Kotflügelverbreiterungen, dazu kamen Front- und Heckspoiler, die Stoßfänger entfielen ersatzlos. Dieser martialische Rennsport-Look war damals sehr beliebt, entsprach er doch den Werksrallye- und Tourenwagen. Aus heutiger Sicht mögen diese Veränderungen natürlich schade sein, doch vielleicht war genau das der Grund, warum dieses Exemplar überleben durfte, ohne sich im harten Gebrauchtwagen-Alltag bis zum bitteren Ende verschleißen zu müssen.

Innen reiht sich eine Batterie Zusatzinstrumente nebeneinander auf, ursprünglich waren es gerade mal zwei in der Mittelkonsole. Das Hubert-Hahne-Sportlenkrad durfte aber bleiben, auch die edlen Sportsitze in braunem Leder. Jede „Diana“ trug das kraftvolle Serienherz des BMW 2002 TI mit 120 PS. Mehr waren aber kein Problem. Michael Cahsels Exemplar hat rund 150 PS unter der Haube, das passt perfekt zur Optik.

Falling in Love with Diana.

Ein paar wenige „Dianas“ haben wohl überlebt, aber kaum ein anderer als dieser Grüne blieb in seiner Substanz so unberührt, der Tacho weist gerade erst 73.000 Kilometer aus. Rost oder Unfälle hat er nie erleben müssen, die Originalteile sind ebenfalls noch vorhanden, eine Rückrüstung wäre also mit etwas Aufwand durchaus möglich. Doch Michael Cahsel mag seine „Diana“ genau so, wie sie ist, erzählt sie doch auch eine Geschichte von all jenen, die sich einst in Diana verliebten – in die echte und in ein Sondermodell, das ihren Namen tragen durfte.

Wer sich in Michael Cahsels sagenhaftem „Wohnzimmer“ voller BMW 02 Träume mal umsehen möchte, kann es hier tun. Doch Vorsicht, es könnte verborgene Wünsche wecken!

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